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Regierung fordert Stierkämpfe ohne Blut auf Mallorca

Stierkampf Muro Mallorca 2016

In den letzten zwei Jahren hatte die Linkspartei die Stierkämpfe auf Mallorca komplett verbieten wollen. Bislang fanden auf Mallorca jedes Jahr Stierkämpfe (sogenannte Corridas) statt. Im vergangenen Jahr, auf dem Placa de Toros in Palma sogar zwei Corridas, außerdem auch in Muro, Inca und Alcudia.

Dennoch titelten die immer wieder Medien, dass es sich wahrscheinlich um den letzten Kampf der Geschichte Mallorcas handeln könnte. Damit behielten sie allerdings kein Recht, ganz zum Unmut der Tierschützer. Jetzt liegt laut Mallorca Magazin ein neuer Entwurf vor, nach dem Stierkämpfe fortan unblutig ausgetragen werden sollen.

Stierkämpfe ohne Blut – wie ist das möglich?

Traditionell nehmen an einem Stierkampf drei Toreros nebst Helfern und sechs Stiere teil. Kurz bevor die Tiere in die Arena gelassen werden, wird ihnen Haken mit Fähnchen in das Genick geschossen. In der Arena warten dann Pferde, deren Reiter Lanzen mitführen und die Stiere im Genick außerdem verwunden. Die Toreros kämpfen dann nicht nur mit einer Muleta, sondern auch mit einer Lanze gegen den Stier, mit der sie dem Tier dann den Todesstoß versetzen. Fortan sollen diese Gegenstände und auch die Pferde verboten werden. Darüberhinaus auch der Alkohol in der Arena. Vielen Gegnern ist es schon lange ein Dorn im Auge, dass das Publikum feiert, während dessen ein Tier getötet wird. Auch soll ein Stier nicht mehr länger als 10 Minuten in der Arena sein dürfen. Normalerweise dauert ein Kampf zwischen 15 und 20 Minuten. Auch soll der Stier keinen Stress haben und somit der Transport von der Weide bis zur Arena kurz sein. Tier und Mensch soll sich außerdem einen Doping-Test unterziehen.

„Man kann die Regeln nicht ändern“

Stierkampf-Befürworter meinen, dass man die Regeln dieser Tradition nicht so einfach ändern könnte. Sie meinen, dass es das Selbe wäre, als wenn man beim Fußball die Regeln ändere. Stierkampf-Gegner aber meinen, es sei ein Schritt in die richtige Richtung.

Correbou in Fornalutx darf weiterhin stattfinden

Seit mehr als Hundert Jahren finden jedes Jahr im September der Correbou auf Mallorca statt. Der Correbou ist ein Stierlauf, der Stier wird in einer Box zum Ortseingang des eigentlich schönsten Ortes der Insel gebracht. Dann wird er durch die schmalen Gassen des Berg-Dorfes gejagt, am Ende getötet und dann auf dem dreitägigem Fest verköstigt. Auf Grund des Traditionsrechts darf der Correbou weiter stattfinden. Der neue Entwurf sieht aber vor, dass der Stier nach der Hatz aber nicht mehr getötet werden darf, sondern, dass dieser zurück auf die Weide müsste.