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Coronavirus trifft Mallorca besonders hart 2020

Coronavirus auf Mallorca

Coronavirus auf Mallorca

Spanien zählt zu den Ländern, die bislang am stärksten von der Corona-Krise betroffen sind. Die Zahl der Tote im Zusammenhang mit dem Corona-Virus ist bis zum 2. April auf mehr als 10.000 angestiegen. Seit Mitte März gilt in ganz Spanien eine restriktive Ausgangssperre. Auf den Balearen liegt die Zahl der Corona-Kranken bei rund 1.200. Die circa 25.000 Touristen, die zu Beginn der Pandemie ihren Urlaub auf Mallorca verbrachten, sind inzwischen vollständig abgereist. Zu den Branchen mit den gravierendsten Auswirkungen gehören der Tourismus und die Gastronomie. Auf Mallorca sind die Hotels, Strände und Cafés weitgehend leer. Was die Corona-Pandemie für die beliebte Insel Mallorca bedeutet, erfahren Sie in diesem Artikel.

Schließung von Hotels, Restaurants und Bars

In Palma sind mittlerweile fast alle Hotels geschlossen. Allein das „Palma Bay“ ist noch geöffnet, weil es zum Krankenhaus umfunktioniert wurde. Bereits in der Nacht zum 14. März mussten Bars, Clubs und Restaurants schließen. Einheimischen und Touristen wurde es untersagt, sich im Freien aufzuhalten. Mit Hilfe von Polizeibeamten und Überwachungskameras wird überprüft, ob die Menschen die Schutzmaßnahmen gegen die Ausweitung der Pandemie einhalten.

Kaum noch Flüge und Fähren nach Mallorca

Die Abschottung ist auf einer Insel leichter möglich als auf dem Festland. Flugverbindungen und Fähren wurden fast vollständig gestrichen. Normalerweise landen die Flugzeuge während der Hauptsaison am Flughafen in Palma fast im Minutentakt. Manche Fluggesellschaften haben Verbindungen gestrichen und ihren Kunden den Ticket-Preis erstattet. Andere Airlines haben ihre Kunden gebeten, auf ein anderes Datum umzubuchen oder einen Gutschein anzunehmen. Konsumenten müssen darauf aber nicht eingehen, sondern können auf die Erstattung bestehen. Auf den Vorschlag, den Flug umzubuchen, reagieren viele Kunden skeptisch, da nicht klar ist, wann wieder Flüge nach Mallorca erfolgen können.

Aktuelle Daten zum Ausmaß der Pandemie auf Mallorca

Dass die Inseln konsequent abgeriegelt wurden, ist auch an den Daten zum Ausmaß der Infizierung zu erkennen. Mit 69 Toten und rund 1200 Erkrankte liegen die Balearen im Vergleich zu Spanien am unteren Rand der Skala. Die Zahl der Neuinfektionen geht auf den Balearen mittlerweile zurück. Auf Mallorca sind rund 470 Corona-Infizierte im Krankenhaus, davon 76 auf der Intensivstation. Circa 500 Erkrankte werden zu Hause medizinisch betreut (Stand: 03.04.2020).

Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft in Mallorca

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise sind dagegen auf den Balearen gravierender als auf dem Festland. Denn der Tourismus trägt in hohem Maß zur Wertschöpfung bei. Geschätzt wird, dass die Pandemie in diesem Jahr zu Einbußen von mehr als sechs Milliarden Euro in der Tourismusbranche auf den Balearen führen wird. Diese Prognose veröffentlichte der Verband Exceltur, die Interessenvertretung vieler Unternehmer aus dem Tourismus-Sektor in Spanien. Unterstellt wird dabei eine viermonatige Dauer der Krise und eine schrittweise erfolgende Aufhebung der Schutzmaßnahmen.

Arbeitsmarkt und Bedarf staatlicher Unterstützung in Spanien

Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sind erheblich. Rund 8.000 Personen haben auf den Balearen bisher in Folge der Krise ihre Arbeit verloren. Außerdem sind etwa 200.000 Arbeitnehmer in Kurzarbeit. Laut der Gewerkschaft UGT könnten rund 400.000 Personen auf den Balearen auf staatliche Unterstützung angewiesen sein. Darunter sind Mallorquiner, die in Gastronomie und Hotellerie angestellt sind, sowie Selbstständige, die viel zu wenig Aufträge bekommen, um ihre Kosten decken zu können.

Wie geht es nach der Krise auf Mallorca weiter?

In der Hotel- und Tourismusbranche wird es wohl noch einige Zeit dauern, bis wieder Normalität herrscht. Sowohl die Befürchtung seitens der Touristen, sich anzustecken, als auch die geringere Kaufkraft in Folge der Wirtschaftskrise wirken sich ungünstig auf die Nachfrage aus. Der Leiter des Dezernats für Tourismus auf Mallorca, Andreu Serra, ist dennoch optimistisch. Er verweist auf die Wirtschaftskrise nach dem 11. September 2001. Auch dieses Mal werde die Reiselust der Menschen wiederkehren. Außerdem wird Mallorca nach der Corona-Krise vielleicht auch für die Touristen attraktiv, denen die Insel in der Hauptsaison bislang zu überlaufen erschien.