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Benimmregeln auf Mallorca: Die Bilanz des Bürgermeisters

Polizei Playa de Palma Mallorca

Zum ersten Mal nach Einführung der neuen Benimmregeln schlenderte Palmas Bürgermeister Mateo Isern am 27. August durch die Schinkenstraße. Möglicherweise wollte er die Arbeit der Polizei begutachten, die seit vier Monaten damit beschäftigt ist, dass Trinken am Strand und auf der Straße zu unterbinden. Es heißt, dass Isern eine erste positive Bilanz in Mallorcas wichtigster Touristenmeile zog. Es sei gelungen, Saufgelage in der Öffentlichkeit abzuschalten, Besäufnisse an der Promenade kämen nur noch sporadisch vor und werden im Keim erstickt.

Schluss mit Party an der Playa de Palma

Ob an Balneario 1 oder 13: Entlang der circa sieben Kilometer langen Playa de Palma trafen wir sie immer wieder: Die Gruppen, die am Strand feierten, ihre eigene, laute Musik mitbrachten, Sangria aus Eimern tranken und leere Glasflaschen als Aschenbecher nutzten. Und dabei hatten sie offensichtlich einen riesen Spaß. Nur wenige Urlauber beobachteten wir, die es übertrieben. Und doch ist der Spaß vorbei, Bußgelder für Verstöße werden erhoben. Seit dem 15. Juni 2014 kontrollierten Beamte den Strandabschnitt an der Partyhochburg. Heute ist er „sauber“, Urlauber haben keinen großen Spaß mehr. 100 Euro pro Eimer werden erhoben, Glasflaschen sind verboten und auch so herrscht auf Grund der ständigen Präsenz der Polizei eine gedrückte Stimmung.

Anwohner sind kritisch

Eigentlich ist es wie früher in der Schule: Was hier verboten ist, das ist woanders erlaubt. So handeln auch die ersten Urlauber, die sich ihren Spaß nicht nehmen lassen wollen. Sie nehmen einen circa zehn-minütigen Fußmarsch auf sich, um ihr Lager am Hafen von El Arenal aufzuschlagen. Der Hafen gehört nämlich schon zur Gemeinde Llucmajor, wo die Gesetze nicht gelten. Der Strandbereich der Partyhochburg gehört zu Palma, in der Gemeinde die Benimmregeln gelten. Diese Entwicklung kritisieren die Anwohner. Sie kritisieren, dass seit Inkrafttreten der neuen Gesetze der Strandbereich am Hafen zunehmend voller, lauter und dreckiger wird, schon am Morgen würden dort Bierflaschen liegen.

Foto: Oliver Thier