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Wie Palma den Tourismus umkrempeln will

Symbolbild: Wie Palma den Tourismus umkrempeln will

Ballermann, Sangria und gröhlende, vornehmlich aus Deutschland, England und Russland stammende Pauschaltouristen – damit könnte es in Palma möglicherweise bald vorbei sein. In erster Instanz wurde der Alkoholkonsum auflerhalb der Gaststätten stellenweise ja schon verboten (wir berichteten über die neuen Benimmregeln). Doch das soll nur der Anfang sein.

Maßnahmen gegen den Schmuddeltourismus

Wer die Stadt, ihre Kultur und die wunderschöne Küstenregion mit dem Mietwagen erkunden möchte, ist in Palma ein gern gesehener Gast. Die Partytouristen scheint man in der Hauptstadt allerdings langsam satt zu haben. Der Sangria-Konsum, das berüchtigte „Eimersaufen“ und selbst das Weißbier an der Strandpromenade sollten plötzlich der Vergangenheit angehören. Palma de Mallorca wollte die feucht-fröhlichen Gelage auflerhalb der Gaststätten einschränken, um den Aufenthalt angenehmer für all diejenigen zu machen, die nicht nach Mallorca gekommen sind, um sich zu betrinken. Rund um den Ballermann ist es also in letzter Zeit ein wenig ruhiger geworden, obwohl die Pläne aufgrund mangelnder Finanzmittel zum Teil noch nicht wirklich umgesetzt werden können. Der Alkoholbann ist im übrigen nicht die einzige Maßnahme.

Touristen, die den berühmtberüchtigten Strandabschnitt verlassen und mit entblößten Oberkörpern durch die Straßen der Stadt laufen, müssen nun ebenfalls mit Verwarnungen beziehungsweise Geldstrafen rechnen. Inwieweit das in den Bereichen vor dem Strand, also abseits der Zuwege, durchgesetzt wird, ist noch nicht ganz klar.

Polizei auf Mallorca räumt auf

Dem Schmuddeltourismus wirkt auch das härtere Durchgreifen der mallorquinischen Polizei entgegen. Fragwürdige Etablissements wurden in den vergangenen Monaten zum Beispiel vermehrt geräumt und geschlossen. Außerdem sagt die Polizei auf der Ferieninsel Taschendieben den Kampf an. Ähnlich wie auf dem Hamburger Kiez sieht man auf den Partymeilen Palmas immer häufiger uniformierte Polizisten patrouillieren. Außerdem wurden Warnungen an die Mallorca-Urlauber ausgegeben.

Auf der Insel gibt es übrigens, wie auch sonst überall in Spanien, drei verschiedene Arten von Gesetzeshütern. Die Policia Local, die blau uniformierte Lokalpolizei, die Policia Nacional in ihren dunkelblauen Uniformen und die Guardia Civil, die öffentliche Einrichtungen sichert und grüne Uniformen trägt. Übrigens: Wer Hilfe sucht oder bei der Polizei etwas erfragen möchte, sollte nicht nach Schildern mit der Aufschrift „Mallorca Police“ Ausschau halten. Dabei handelt es sich nämlich um eine Versicherung.

Bild: © Jupiterimages/Stockbyte/Thinkstock