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Neue Regeln für deutsche Auswanderer auf Mallorca

Für viele deutsche Rentner ist es die Erfüllung eines Lebenstraums: Auswandern nach Mallorca und den Lebensabend unter der spanischen Sonne verbringen. Damit der Traum nicht zum Alptraum wird, sollten sich Auswanderer in spe jedoch vorab gründlich informieren und sich auch über aktuelle Änderungen auf dem Laufenden halten, denn die Sparpolitik der spanischen Regierung macht auch vor den Balearen nicht halt.

Medikamente nicht mehr kostenlos erhältlich

Konnten sich Rentner beispielsweise bis Ende 2014 noch kostenlos ihre benötigten Medikamente in der Apotheke abholen, wurde 2015 eine Selbstbeteiligung in Höhe von zehn Prozent für alle eingeführt, deren Einkommen zwischen 7.500 und 18.000 Euro liegt. Der Maximalbetrag darf 18 Euro nicht übersteigen. Wer jedoch jeden Monat drei Medikamente aus der Apotheke benötigt, muss so mit einer jährlichen Mehrbelastung von über 500 Euro rechnen. Kein kleiner Betrag, wenn die Rente ohnehin nur für das Nötigste reicht. Die Deckelung gilt übrigens nur für alle auf Mallorca lebenden Rentner, die in der spanischen Seguridad Social versichert sind. Wer weiterhin in Deutschland versichert ist, muss ohne Deckelung auskommen – und bezahlt so noch einmal mehr.

Welche Versicherungen in Spanien sinnvoll sind

Um unliebsame Überraschungen zu vermeiden, sollten Auswanderer sich auch über die allgemeinen Versicherungsbedingungen und potenziellen Zusatzkosten in Spanien informieren. Sehr sinnvoll kann es beispielsweise sein, eine zusätzliche private Krankenversicherung in Spanien abzuschließen, die sowohl die Kosten für die Medikamente übernimmt als auch viele weitere Leistungen. Gerade Rentner, die sich im höheren Alter mit dem Lernen einer Fremdsprache schwer tun, können sich über die Versicherung an deutschsprachige Fachärzte vermitteln lassen und sicher sein, dass auch zusätzlich entstehende Kosten abgedeckt sind.

Generell sollten Auswanderer das Thema Versicherung nicht vernachlässigen: Wer beispielsweise ein Auto auf Mallorca erwirbt oder das eigene Auto aus Deutschland mitbringt und auf ein spanisches Kennzeichen ummeldet, muss auch eine spanische Haftpflichtversicherung für den Wagen abschließen.

Rentenbesteuerung ab 2015 geändert

Eine weitere Änderung, die seit 2015 greift, ist die Besteuerung deutscher Renten. Dauerhaft in Spanien lebende Auswanderer, die mehr als 183 Tage im Jahr im Land verbringen, sind „Residentes“ und damit voll steuerpflichtig. Die aus Deutschland überwiesenen Renten mussten damit bislang in Spanien versteuert werden. Ab 2015 kommt jedoch das neue Doppelbesteuerungsabkommen mit Spanien zum Tragen, wonach der deutsche Fiskus die Renten mit 5 % besteuern darf. Zusätzlich versteht sich. Ab 2030 steigt diese Summe dann sogar auf 10 %. Außerdem müssen deutsche Rentner auf Mallorca eine zusätzliche Steuererklärung in Deutschland abgeben.

Wer diese Regelungen beachtet, die Sprache lernt und sich stets über Neuigkeiten auf dem Laufenden hält, wird jedoch auch in Zukunft weiterhin einen sorgenfreien sonnigen Lebensabend zwischen Palma und Alcudia verbringen können.

Bild: © istock.com/Michael Blann