Einer der wohl bekanntesten Mallorquiner ist der Tennisprofi Rafael Nadal. Immer wieder kehrt er in seine vertraute Heimatstadt Manacor zurück, um sich für die großen Bühnen des Tenniszirkuses vorzubereiten. Erst kürzlich feierte er nach siebenmonatiger Verletzungspause ein grandioses Comeback. Nach unglaublichen Siegen in Sao Paulo, Acapulco, Indian Wells, Barcelona, Madrid und Rom, holte sich Rafa Anfang Juni zum achten Mal die French Open in Paris. Er stellte damit als Spieler mit den meisten Titeln bei einem Grand-Slam-Turnier einen neuen Rekord in der „Open Era“ auf. Insgesamt war es Nadals 12. Grand-Slam-Titel. Doch was macht den Mallorquiner so stark? Viele sind davon überzeugt, dass seine eng zusammenhaltende Familie Kraft und Rückhalt gibt. Auch deshalb reist er wohl nahezu in jeder freien Minute in die ihm so sehr vertraute mallorquinische Umgebung.
Der leidenschaftliche Fischer
Nadal fischt für sein Leben gerne und isst am liebsten Fisch. „Rafas Lieblingsspeise sind Anchovis“, weiß Aurelio Ucendo, Gastwirt im Restaurant Sa Punta auf einer kleinen Landzunge an Mallorcas Ostküste in der Ortschaft Cala Bona. Der betagte Mann ist Teilhaber gemeinsam mit Nadals Vater und dessen drei Geschwister. Für seinen berühmten Gast hält Ucendo auch stets eine Reserve der salzigen Sardellen bereit. „Sein Vater, Onkel und Tanten kommen jedes Wochenende.“
Der gut behütete Sohn der Stadt
Hier auf der Baleareninsel, wo Rafa aufgewachsen ist, kann er sich ungestört bewegen, niemand stürzt sich auf ihn. Er dreht seine Joggingrunde mitten im Zentrum von Manacor, trainiert sein oft lädiertes Knie im städtischen Freibad und zeiht in der Turnierfreien Zeiten mit Freunden um die Häuser.
Die drittgrößte Stadt der Baleareninsel
Manacor ist die drittgrößte Stadt der Insel und wird nur von wenigen Touristen besucht. Bekannt ist der Ort mit etwas mehr als 40.000 Einwohnern als Möbelstadt und wegen zahlreicher Geschäfte mit künstlichen Perlen. Im Stadtwappen umfasst eine Hand ein Herz, und so ist auch die Bedeutung von Man-a-Cor „Hand am Herz“.
Nadal plant internationales Tenniszentrum
Während andere Sportler ihren Wohnsitz aus steuerrechtlichen Gründen längst nach Monte Carlo verlegt haben, leistet der berühmte Sohn der Stadt noch immer brav in Manacor seine Abgaben. Der tief verwurzelte Insulaner will in etwa sechs Jahren sogar sein internationales Tenniszentrum – finanziert aus der eigenen Tasche – am Stadtrand verwirklichen. Und das obwohl erst 2009 von der Regionalregierung und dem Tennisverband der Balearen um 5,6 Millionen Euro eine neue Talenteschmiede errichtet wurde. Doch aufgrund von fehlendem Geld, steht das Leistungszentrum für Tennis, Paddel und Squash heute leer. Nur Nadal selbst bringt sich im Winter dort hin und wieder in Form. Im Sommer kann man Rafa ab und zu auf den Sandplätzen des lokalen Club de Tenis erspähen, wo er als Dreijähriger seine ersten Bälle übers Netz donnerte.
Neue Villa am Meer in Porto Cristo
Während die derzeitige Nummer 4 der Welt noch bis vor kurzen im Elternhaus direkt neben der Kathedrale im Zentrum der Stadt lebte, kaufte er sich Ende Dezember 2012 für gut vier Millionen Euro eine Villa am Meer in Porto Cristo nahe seiner Heimatstadt. Das herrliche Anwesen befindet sich im Ortsteil sa Carrotja und liegt auf einem 7000 Quadratmeter großen Grundstück. Dies ist nun bereits die zweite Luxusvilla, die Nadal in seinem bevorzugten Ferienort besitzt.
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Greg ist Betreiber und Chefredaktuer vom Mallorca-Blog.de Der studierte Diplom Kaufmann lebt am Stadtrand von Berlin und ist mehrmals im Jahr auf Mallorca. Wenn es die Zeit zulässt, schreibt er für den Mallorca-Blog.