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Ausnahmesommer 2016: Urlaubsidylle auf Mallorca gestört

Tourismus Smbolbild Mallorca

Das Tourismusparadies Mallorca boomt. Im vergangenen Juli waren die hiesigen Hotels sowie die Anlagen der übrigen Balearen-Inseln so ausgelastet, wie sonst nirgendwo in Spanien. 20 Prozent mehr Urlauber als 2015 sorgen auf Mallorca allerdings für einige Probleme. Neben überfüllten Straßen und Platzmangel am Strand ist die derzeitige Wasserknappheit ein Aufreger für die Inselregierung.

Die Zahlen, die das spanische Statistik-Institut (INE) am 23. August 2016 vorlegte, dürften Hotellerie und Gastronomie auf Mallorca freuen: Während die landesweite Hotelauslastung von Spanien im Juli 2016 bei 73 Prozent lag, kamen die Balearen-Inseln inklusive Mallorca auf stolze 91,4 Prozent. Nicht einmal die Kanaren und Valencia schafften mehr:

  • Kanaren: 84,9 Prozent Auslastung
  • Valencia: 77,9 Prozent Auslastung

Auf Mallorca wirkt sich die hohe Nachfrage für die Gewerbetreibenden auch auf die Preise positiv aus. Pro Tag und Zimmer mussten Touristen knapp 110 Euro durchschnittlich kalkulieren. Gründe für die hohe Auslastung gibt es reichlich. Zum einen sind es die bekannten Vorteile die Mallorca als Reiseziel ausmacht: Kurze Flugzeiten für Touristen aus diversen Ländern, attraktive Angebote und gutes Wetter. Zum anderen trägt die Flüchtlingskrise dazu bei, dass Spanien für immer mehr Menschen zum Reiseliebling avanciert. Was sich früher auf weitere Ziele wie Türkei und Griechenland im Südosten Europas verteilte, muss heute von Zielen im südwestlichen Teil gestemmt werden. Spanien ist unter den alternativen Urlaubszielen der absolute Gewinner. Kein anderes Land profitiert momentan mehr von der politischen Lage.

Boom auf Insel sorgt für überfüllte Strände und Hotels

Was bei der Tourismusbranche Hochstimmung auslöst, dürfte weder die Einheimischen noch jeden Gast freuen. Besonders deutlich wird der Ansturm auf den Straßen und am Strand. Wer in diesem Jahr später als 10 Uhr an den Stränden ankommt, darf keinen Platz mehr erwarten. Lediglich Frühaufsteher können sich einige der begehrtesten Plätze sichern. Selbst an Ständen wie Playa des Carbó, der insbesondere Ruhesuchenden empfohlen und im folgenden Video präsentiert wird, musst du dir in diesem Sommer bereits am Vormittag den Weg zum Wasser bahnen:

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Auf den Straßen der Insel herrscht ebenfalls Chaos. Es sind so viele Leihwägen (momentan rund 90.000) unterwegs, dass einige Strecken teilweise unbefahrbar sind. Ganz zu schweigen von den vollen Hotels. Ausschlafen ist vielerorts kaum möglich, weil der Lautstärkepegel merkbar gestiegen ist. Dies betrifft zwar hauptsächlich die Hotels am Ballermann, doch selbst in anspruchsvolleren Volle Straßen auf MallorcaUnterkünften fällt entspannen immer schwerer. Wer keine Lust auf überfüllte Hotels hat, bringt seine Unterkunft einfach mit nach Mallorca und zwar in Form eines Kreuzfahrtschiffes. Viele Kreuzfahrten durch das Mittelmeer führen unter anderem an der spanischen Insel vorbei und machen Halt im Hafen von Palma de Mallorca. Darunter die Schiffe der Kreuzfahrtgesellschaft MSC, welche für eine Mittelmeer Kreuzfahrt online die entsprechenden Häfen in einer übersichtlichen Karte darstellt. Im Gegensatz zu den anderen Gästen können Passagiere der Kreuzfahrtschiffe die Balearen-Insel tagsüber erkunden und die Nacht in ruhiger Atmosphäre auf dem Wasser genießen, fernab vom Lärm der Hotelanlagen.

Inselregierung warnt vor Wasserknappheit

Gleichzeitig klagen die Verantwortlichen über massiven Wassermangel. Wenig bis kein Regen und eine Menschenmasse, die sich im aktuellen Sommer nahezu verdoppelt hat, führten zur Knappheit. „Gorg Blau“, ein Stausee, der einen Großteil von Mallorca mit Trinkwasser versorgt, trocknet weiter aus. Viele kleinere Ortschaften müssen bereits separat mit Wasserladungen angefahren werden. Das Befüllen von Pools mit frischem Leitungswasser wurde bereits verboten. Wasser ist anderweitig dringender nötig. Schon seit Juni warnt die Regierung der Insel vor dem Wassermangel. Urlauber werden inzwischen zum sparsamen Umgang mit dem kostbaren Gut aufgefordert. Eine Bitte, die dringend nötig ist, denn Touristen verbrauchen rund dreimal soviel Wasser, wie Einheimische.

 

 

Artikelbilder: www.pixabay.com, von andregerdes und Hans